Mit Erdbeeren aus eigenem Anbau holst du dir den Sommer in deinen Garten. Zum Naschen, in Marmelade oder einem saftigen Kuchen, Erdbeeren sind nicht nur super lecker, sondern ebenso vielseitig anwendbar. Hier erfährst du alles Wissenswerte rund um das Pflanzen und Pflegen von Erdbeeren, mit Fokus auf die wurzelnackten Erdbeeren, die vor allem im Spätsommer gepflanzt werden können.
Hier werden wir dir die beliebtesten Erdbeersorten für den heimischen Anbau vorstellen, den Unterschied zwischen einmal- und mehrmals tragenden Sorten erklären und einige besondere Sorten für spezielle Anbaubedingungen hervorheben.
Für die Pflanzung im Frühsommer eignen sich Sorten, die schnell wachsen und früh Früchte tragen. Diese Sorten können oft schon im ersten Jahr nach der Pflanzung eine gute Ernte liefern:
'Korona': Diese Sorte reift früh und ist für ihren intensiven Geschmack bekannt. Sie eignet sich gut für den Frischverzehr und die Weiterverarbeitung.
'Sonata': Eine ertragreiche Sorte mit großen, saftigen Früchten. Sie ist widerstandsfähig gegenüber vielen Krankheiten und bietet eine gute Ernte.
'Albion': Eine immertragende Sorte, die von Juni bis zum ersten Frost Früchte liefert. Die Erdbeeren sind groß, fest und sehr aromatisch.
'Clery': Diese Sorte reift sehr früh und liefert große, süße Früchte. Sie ist besonders bei Hobbygärtnern beliebt.
Erdbeersorten, die im Spätsommer gepflanzt werden, sollten sich schnell etablieren und robust gegenüber den kommenden Winterbedingungen sein. Einige der beliebtesten Sorten für die Pflanzung im Spätsommer sind:
'Senga Sengana': Diese Sorte ist bekannt für ihren süßen Geschmack und ihre Robustheit. Sie ist besonders widerstandsfähig gegen Krankheiten und liefert eine gute Ernte.
'Honeoye': Eine frühreifende Sorte mit kräftigem Wachstum und hoher Ertragsleistung. Die Früchte sind fest und aromatisch.
'Florence': Diese Sorte reift spät und liefert bis in den Herbst hinein Früchte. Sie ist bekannt für ihren ausgezeichneten Geschmack und ihre Krankheitsresistenz.
Erdbeersorten lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: einmal tragende (auch Junitragende Erdbeeren genannt) und mehrmals tragende (auch remontierende oder immertragende Erdbeeren genannt).
Einmal tragende Sorten: Diese Sorten produzieren einmal im Jahr eine große Menge Früchte, typischerweise im Juni (daher auch die Bezeichnung Juniträger). Sie sind ideal, wenn man eine große Ernte auf einmal möchte, zum Beispiel für die Konservierung oder das Einkochen. Beispiele sind Senga Sengana und Honeoye.
Mehrmals tragende Sorten: Diese Sorten haben mehrere Erntezyklen im Jahr, oft vom Frühsommer bis zum Herbst. Sie liefern über einen längeren Zeitraum hinweg kontinuierlich kleinere Mengen Früchte, was sie ideal für den kontinuierlichen Frischverzehr macht. Eine bekannte Sorte in dieser Kategorie ist 'Harmony'. Bei remontierenden Erdbeeren muss etwas mehr auf die Pflege geachtet werden, damit diese über mehrere Erntezyklen Früchte produzieren.
Warum normal wenn es auch besonders geht? Neben den klassischen Erdbeersorten, die in Beet oder Kübel angebaut werden können, gibt es auch einige Spezialsorten, an denen du dich ausprobieren kannst. Diese sehen besonders aus oder wachsen anders, brauchen aber auch etwas andere Standorte und Pflege.
Alpine Erdbeeren (Fragaria vesca):
Auch als Walderdbeeren bekannt, sind diese Sorten kleiner und intensiver im Geschmack. Sie sind ideal für schattigere Standorte und benötigen weniger Platz, was sie perfekt für den Anbau in kleineren Gärten oder in Containern macht.
Weiße Erdbeeren (z.B. Pineberry):
Diese exotischen Sorten haben weiße Früchte mit roten Samen und erinnern geschmacklich an eine Mischung aus Erdbeere und Ananas. Sie sind ein Hingucker im Garten und bieten eine interessante geschmackliche Variation.
Klettererdbeeren:
Diese Sorten entwickeln lange Ranken, die an Spalieren oder Zäunen emporwachsen können. Sie sind besonders dekorativ und eignen sich gut für vertikale Gärten oder kleine Flächen, wo der Platz auf dem Boden begrenzt ist.
Erdbeeren können sowohl im Frühjahr als auch im Herbst gepflanzt werden, wobei beide Zeitpunkte Vor- und Nachteile haben.
Pflanzung im Frühjahr:
Das Pflanzen im Frühjahr, typischerweise von März bis Mai, bietet den Vorteil, dass die Pflanzen während der gesamten Wachstumsperiode anwurzeln können. So kann man im ersten Jahr bereits mit einer kleinen Ernte rechnen. Es ist wichtig, die Pflanzen nach den letzten Frostnächten (Eisheilige) in die Erde zu setzen, um Frostschäden zu vermeiden.
Pflanzung im Herbst:
Der Herbst, insbesondere die Monate September und Oktober, ist die bevorzugte Pflanzzeit für Erdbeeren. Pflanzen, die im Herbst gesetzt werden, haben den Vorteil, dass sie über den Winter gut einwurzeln und im folgenden Frühjahr kräftig austreiben. Dies führt oft zu einer größeren Ernte im ersten vollen Anbaujahr.
Vorbereitung des Bodens:
Der Boden sollte gut vorbereitet sein, indem er tief gelockert und mit organischem Material wie Kompost angereichert wird. Dies verbessert die Bodenstruktur und fördert die Wasserspeicherung.
Pflanzlöcher vorbereiten:
Pflanzlöcher sollten so tief und breit sein, dass die Wurzeln der Erdbeerpflanzen bequem Platz haben. Eine Faustregel ist, dass das Pflanzloch etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein sollte.
Pflanzen setzen:
Setze die Pflanzen so in die Erde, dass die Krone der Pflanze (der Bereich, wo die Wurzeln auf den Stängel treffen) auf Bodenhöhe liegt. Zu tiefes Pflanzen kann zu Fäulnis führen, während zu flaches Pflanzen die Wurzeln austrocknen kann.
Anwässern:
Nach dem Pflanzen sollten die Erdbeeren gründlich angegossen werden, um die Wurzeln zu setzen und den Boden zu verdichten. Dies hilft, Luftlöcher im Boden zu vermeiden.
Mulchen:
Eine Schicht Mulch, wie Stroh oder Rindenmulch, hilft, Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkraut zu unterdrücken. Zudem schützt Mulch die Früchte vor direktem Kontakt mit dem Boden, was die Gefahr von Schimmelbildung verringert.
Die richtigen Pflanzabstände sind wichtig, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Krankheiten zu vermeiden.
Reihenabstand: Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von etwa 60–80 cm eingehalten werden. Dies erleichtert die Pflege und Ernte der Pflanzen.
Pflanzenabstand: Innerhalb der Reihen sollte ein Abstand von 25–30 cm zwischen den einzelnen Pflanzen bestehen. Dies gibt den Pflanzen genügend Platz, um sich zu entwickeln und zu verbreiten.
Neupflanzung alle 3–4 Jahre: Erdbeerpflanzen sollten alle paar Jahre erneuert werden, da die Produktivität mit der Zeit abnimmt. Am besten pflanzt man neue Pflanzen auf einem frischen Stück Land, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden.
Fruchtfolge beachten: Um Krankheiten vorzubeugen, sollten Erdbeeren nicht an Stellen gepflanzt werden, an denen in den letzten drei Jahren andere Erdbeer- oder Rosengewächse gewachsen sind.
Entfernen der Winterschutzschicht: Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, kann die Mulchschicht, die im Herbst aufgetragen wurde, entfernt werden. Dies gibt den Pflanzen Luft und Licht, um wieder zu wachsen.
Lockern Sie den Boden: Lockere den Boden um die Pflanzen vorsichtig mit einer Harke auf. Dies verbessert die Belüftung und die Wasseraufnahme.
Unkraut entfernen: Entferne regelmäßig Unkraut, um Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu vermeiden.
Gießen: Halte den Boden gleichmäßig feucht, besonders während der Blüten- und Fruchtbildung. Vermeide jedoch Staunässe, die Wurzelfäule verursachen kann.
Blüten entfernen: Bei neu gepflanzten Erdbeeren kann es der Pflanze helfen, wenn die ersten Blüten entfernt werden. Das lenkt die Energie der Pflanze auf das Wurzel- und Blattwachstum und führt im nächsten Jahr zu einer stärkeren Pflanze und besseren Ernte.
Mulchen: Mulche den Boden um die Pflanze mit Stroh oder Rindenmulch. Dies hält die Feuchtigkeit im Boden, reduziert Unkraut und verhindert, dass die Früchte mit dem Boden in Kontakt kommen, was die Fäulnis verringert.